Portrait: Br. Karl Borromäus

Warum ich Benediktineroblate bin:

Wenn das Leben immer hastiger wird, wird die Suche nach Gott noch schwieriger. Der Kontakt mit Gott ist manchmal da, nicht da, da, nicht da, da und…. Mein Leben war ein religiöser Wackelkontakt.

Im verschneiten Februar 2005 verbrachte ich meine erste Woche im Kloster Plankstetten. Das war eine kleine Mutprobe, aber ich spürte, dass ich das machen sollte. Vorsichtshalber hatte ich mir stapelweise Arbeit mitgenommen -, für den Fall, dass es langweilig wird. Eine Woche im benediktinischen Rhythmus; seitdem ist das Kloster Plankstetten mein Ort, der „funktioniert“.

Und dann die Frage: kann ich das auf den Alltag außerhalb des Klosters übertragen? Und wenn ja: wie? Meine Erfahrung: Es geht, geht nicht, geht, geht nicht… – aber die Sehnsucht nach Gott, die Erfahrung der Gelassenheit der Brüder und die Gemeinschaft im Glauben und im Gebet sind starke Magnete.

Nach einigen Besuchsjahren, in denen ich immer mal für einige Tage ins Kloster gekommen bin, und einem Probejahr, das ist so üblich und sinnvoll, habe ich mich dann an das Kloster Plankstetten als Oblate gebunden.

Bruder Karl Borromäus (Bernd Halfar), 2014